Subdrop – Wenn alles in sich zusammenfällt

Nach einer BDSM Session sind die Glückshormone meist hoch, der Körper hat eine intensive Phase hinter sich, der Kopf ist im Subspace in die Höhen der Welt gestiegen. Zum Ende einer Session hin, nach Höhepunkt und Abnehmen, kann es sein dass sich dennoch ein anderes Gefühl einstellt: der so genannte Subdrop.

Was ist Subdrop und wie äußert er sich?

Subdrop beschreibt wirklich den „Absturz“ in die Realität, wenn man aus seiner Rolle wieder in den Alltag gedrückt wird. Einen Subdrop kann man nur sehr schwierig allgemein definieren, ähnlich wie die persönliche Dynamik zwischen Tops und Bottoms, kann ein Subdrop verschiedene Ausmaße haben. Ein Subdrop macht sich nur sehr selten direkt nach einer Szene ein, tendenziell stellt sich das Gefühl 12-72 Stunden nach der Erfahrung ein, nachdem alle Nachwirkungen des Endorphine, Adrenalin und auch der Dopamin abgeklungen sind. Dabei kann es zu ganz unterschiedlichen Symptomen kommen, viele Subs beschreiben den Subdrop als schweres deprimierende Gefühl der Funktionslosigkeit und der aktiven „Sinnlosigkeit“.Durch den fehlenden Direktbezug zum Dom und das Wegfallen der direkten Aufgabe/ Rolle (z.B. als Ropebunny, Puppy oder auch Bottom für Impact), stellt sich ein Gefühl von Traurigkeit, Scham und ein Selbstzweifel ein, weitere Symptome sind:

  • Schwächegefühl, Müdigkeit und Energielosigkeit
  • Gefühle von Schuld, Wertlosigkeit und oder Hilflosigkeit
  • Pessimistische Weltansichten
  • Insomina, unruhiger Schlaf oder exzessives Schlafen
  • Ruhelosigkeit und Reizbarkeit
  • Verlust der Motivation für normale Aktivitäten und Hobbies
  • Fehlendes Interesse an Sex und körperlicher Nähe
  • Binge-essen, Frustessen oder Appetitlosigkeit
  • Kopfschmerzen, Muskelkrämpfe, Gliederschmerzen die nicht auf gewohnte Behandlungen ansprechen
  • Andauernde Traurigkeit, Panik und ein Gefühl von innere Leere
  • Verzweiflungstaten wie Selbstverletzung, Übergeben, bewusstes schlechtes Behandeln und Vorwürfe

Subdrop vorbeugen

Es gibt keine Garantierte Methode, wie man einen Subdrop garantiert vermeiden und vorbeugen kann. Manchmal wird ein Subdrop auch durch ein sekundär Erlebnis ausgelöst, zum Beispiel der Kommentar einer Freundin „Das hat dich glücklich gemacht? Das ist doch ekelhaft!“, eine Verletzung beim Sport oder ähnliches. Dennoch lässt sich eine Basis schaffen mit der die Wahrscheinlichkeit sinkt, dass es zu einem Subdrop kommt.

1. Pre-Care:

Bevor ihr in eine Session einsteigt gilt: Besprecht in etwa den Verlauf und redet auch jedes mal über Hard und Softlimits für den Tag, Wenn ihr einen Szenenablauf mit Aufbau, Höhepunkt, Abklang und Aftercare habt, kommen die Gefühle in Wellen und sind weniger eine Klippe, von der man stürzt. Seid ehrlich über euren körperlichen Zustand, habt ihr genug Gegessen/Getrunken/Geschlafen, habt ihr Einschränkungen oder Probleme. Stellt Getränke und ggf auch einen Snack bereit Wärmt euch körperlich auf, eine Runde Yoga vor dem Bondage, ein kurzer Spaziergang etc. Stellt sicher, dass ihr euch körperlich wohl fühlt, geht zum Beispiel vorher duschen, zieht schöne Wäsche an, bezieht das Bett frisch etc.

2. Während der Session

Stellt sicher, dass ihr euch regelmäßig versichert, dass es euch beiden gut geht- „Welche Farbe hast du grade?“ Und achtet darauf, dass ihr beide im Zweifelsfall mal einen Schluck trinkt. Nach der Session; AFTERCARE jede Verbindung hat eine individuelle Aftercare, dennoch gilt generell: Körperkontakt, nehmt euch in den Arm, haltet Händchen, massiert ggf Muskelverspannungen auf oder streichelt verletze stellen. Esst und Trinkt genug nach einer Session, hier eignet sich besonders Schokolade, da sie Oxytocin entgegenwirkt und dadurch gute Gefühle länger halten, die zu einer intimeren Bindung und Begegnung führt. Meldet euch bei eurem Sub, sowohl am selben Tag, als auch später und stellt fest, dass kein Redebedarf oder eben weitere Aftercare notwendig ist- Besorgt im Zweifelsfall eine Person, mit die euer Bottom ein inniges Verhältnis hat um diesen Punkt auszugleichen. Findet euer eigenes Ritual.

3. Subdrop nach versorgen:

Haltet den Kontakt um Fragen und Gefühle ab zu gleichen und auch fest zu stellen, dass euer Sub genug isst, trinkt und schläft. Das hilft besonders um das Gefühl von anhaltender Aufmerksamkeit sicher zu stellen. Verwöhnt eure Sub mit besonderen Dingen, nach einer Session, damit sich statt Scham Stolz einstellt. Geht spazieren, Natürliches Vitamin D hilft bei Glücksgefühlen und gibt einen körperlichen Ausgleich.Alles in allem ist das Thema Sub Drop etwas worüber man sich ausgiebig informieren und vorbereiten sollte umso tiefer das eigene Play geht. Als Sub sowie auch als Dom!
Durch Kommunikation, Training, Vorbeugungen und Kenntnisse über euch und euren Partner können solche Probleme gut bewältigt und preventiert werden. Dennoch sollte man sie nie unterschätzen um sicheres Play zu gewährleisten.

Ein Gastbeitrag von KatKristall! Vielen dank für deine großartige Zusammenarbeit!

FRAGE DES TAGES:

Seid ihr bereits einmal mit diesem Thema konfrontiert worden?